Isomatten – Matten zur Isolation der Kälte

Wer einen guten Schlafsack hat, benötigt für einen optimalen Schlaf unbedingt noch eine ebenso gute Isomatte. Bei der Isomatte spielen ähnliche Kriterien eine Rolle wie beim Schlafsackkauf, nämlich das Packmaß, das Gewicht und die Wärmeleistung sowie die Qualität der Verarbeitung. Bei der Isomatte kommt allerdings noch der Liegekomfort hinzu, der für einen erholsamen Schlaf entscheidend sein kann.

Anforderungen einer guten Isomatte

  1. Isolierung gegen vom Boden ausgehende Kälte
  2. Schutz vor spitzen Steinen oder Ästen für den Schläfer
  3. Weiche Dämpfung, um den Schläfer einen angenehmen Liegekomfort zu bieten
  4. Gegebenenfalls geringes Gewicht und kleines Packmaß
  5. Robustes Material, damit spitze Steine und ähnliches die Isomatte nicht beschädigen

Die komfortabelste Matte ist nicht die mit dem kleinsten Packmaß und dem geringsten Gewicht. Je nach Verwendung der Isomatte müssen Sie sich darüber klar werden, wie und wann die Isomatte zum Einsatz kommen wird und die einzelnen Kriterien entsprechend für sich gewichten.

Isolation gegen Kälte von unten – Der R-Wert als Richtwert

Neben dem Liegekomfort ist die wichtigste Aufgabe einer Isomatte die Isolierung gegen Kälte von unten. Beim Schlafen wird die Schlafsackfüllung durch das Körpergewicht zusammengedrückt – dies gilt sowohl für Daunenschlafsäcke als auch für Kunstfaserschlafsäcke – und kann keine Luft mehr speichern. Diese Isolierung muss daher die Isomatte übernehmen. Eine dickere Isomatte isoliert in der Regel besser, aber auch die Oberfläche spielt eine Rolle. Eine Wabenstruktur führt zum Beispiel zu einer höheren Isolationsleistung.

Zur Kennzeichnung der Isolationsfähigkeit von Isomatten gibt es den R-Wert (R-Value), der für den Wärmewiderstand eines Materials steht bzw. dafür, wie gut oder wie schlecht ein Material Wärme leitet. Je höher der R-Wert einer Isomatte, desto besser ist die Isolationsfähigkeit:

  • R = 1: bis +7 Grad, für 3 Jahreszeiten, warme Nächte
  • R = 2: bis +2 Grad, für 3 Jahreszeiten, gemäßigte Nächte
  • R = 3: bis -5 Grad, 3 bis 4 Jahreszeiten, kühlere Nächte
  • R = 4: bis -11 Grad, 4 Jahreszeiten, wintertauglich
  • R = 5: bis -17 Grad, hochalpine Winterbiwaks
  • R = 6: bis -24 Grad, ausgedehnte Wintertouren

Verschiedene Isomatten für verschiedene Anforderungen

Es gibt drei Arten von Isomatten:

Schaumstoff Isomatten

Die einfachsten Isomatten bestehen aus Polyethylenschaumstoff (PE). Wird Schaumstoff von niederer Qualität verwendet, ist dieser nach relativ kurzer Zeit durchgelegen und verliert dadurch seine isolierende Wirkung. Hochwertigere Isomatten bestehen aus geschlossenzelligem PE-Schaum und sind elastischer und druckbeständiger. Schaumstoffmatten sind zum einen günstiger als die anderen Mattenarten und sind zum anderen unempfindlicher gegen Dornen, Steine und ähnliches. Zudem sind Sie in der Herstellung und damit auch im Verkauf deutlich günstiger. Die Matten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Isolationsleistung in der Stärke (meist von 5 bis 20 mm) und der Oberfläche. Eine Noppen- oder Waffelstruktur schafft Hohlräume zwischen Matte und Schlafsack, wodurch die Wärmeleistung erhöht wird.

Selbstaufblasende Isomatten

Die wohl gängigsten Isomatten sind selbstaufblasende Isomatten. Grundlage der Matten ist Polyurethanschaum, der von einer luftdichten Tuchhülle umschlossen wird. Um Gewicht und Volumen bei gleichbleibender Isolationswirkung einzusparen, haben hochwertige Matten spezielle Kanäle in der Schaumstoffmatte. Zum Transport wird die Isomatte zusammengerollt und dabei die Luft aus dem Schaumstoff und den Kanälen gepresst. Wird das Ventil geöffnet, entspannt sich der Schaumstoff, gewinnt seine ursprüngliche Form zurück und die Poren und Kanäle füllen sich mit Luft.

Luftmatratze

Unter Luftmatratzen versteht man nicht die Badeluftmatratzen, sondern moderne Hightech-Isomatten, die aus luftdichten, extrem leichten Laminaten hergestellt werden. Die Luftkammern der Matten sind mit Daunen oder Mikrofaser gefüllt, um eine höhere Wärmeleistung zu erreichen. Solche modernen Luftmatratzen bieten eine viel höhere Wärmeleistung als Schaumstoffmatten oder selbstaufblasbare Isomatten. Zudem verfügen sie über ein geringes Gewicht und ein geringes Packmaß. Die Luftpumpen sind entweder in die Matten integriert oder werden mit dem Packsack aufgeblasen. Ein Nachteil der Matten ist, dass Sie anfälliger für Beschädigungen sind als insbesondere Schaumstoffmatten, und dass sie im schadhaften Zustand kaum noch isolierend wirken, aufgrund der in einem solchen Fall kaum noch vorhandenen Isolationsschicht. Material zum Flicken gehört bei der Verwendung dieser Isomatten also auf jeden Fall ins Gepäck.